Kindernothilfe. Gemeinsam wirken.

Kindernothilfe-Botschafter Wincent Weiss besucht Projekt in Peru

Text: Maren Mossig und Angelika Böhling Fotos: Christoph Köstlin

Wincent Weiss: „Ich hoffe, viele Menschen dazu zu bringen, unseren Wohlstand nicht als selbstverständlich anzusehen und anderen zu helfen.“

Die sechsjährige Luna hat das Herz von Wincent Weiss im Sturm erobert. Das kleine peruanische Mädchen will gar nicht mehr von der Seite des Sängers weichen - und auch der 25-Jährige hat das fröhliche Kind sofort in sein Herz geschlossen: "Luna hat von den ersten zehn Sekunden, die wir uns das erste Mal gesehen haben, zehn Sekunden einfach nur auf ihre unbeschreiblich ansteckende Art gelacht und gestrahlt. Trotz ihrer Behinderung geht sie mit großer Freude durchs Leben. Sie ist so offen und fröhlich - auch zu mir. Ich bin ja ein wildfremder Mensch", erzählt Kindernothilfe-Botschafter Wincent Weiss begeistert, der als Projektpate des "RTL-Spendenmarathon" nach San Juan de Miraflores in Peru gereist ist. Dort möchte er Kindern mit Behinderung helfen und für bessere Therapiemöglichkeiten sorgen. Gemeinsam mit der Kindernothilfe und der lokalen Partnerorganisation Aynimundo soll daher ein neues Therapiezentrum entstehen.

"Die jetzigen Räume sind viel zu klein für 120 Kinder. Wir brauchen dringend mehr Platz", erklärt Jürgen Schübelin, Leiter des Referats Lateinamerika der Kindernothilfe. "Das neue Zentrum soll 230 Betroffenen helfen, aber die Strahlkraft wird viel größer sein. Wir wollen einfach zeigen, wie man mit Kindern mit Behinderung würdig umgeht und wie gute Therapiebedingungen aussehen müssen. Der peruanische Staat kümmert sich nur sehr unzureichend. Es gibt kaum Zugang zu Bildung, Medikamenten oder Therapien. Hier in Peru heißt behindert zu sein häufig auch extrem arm zu sein."

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"Oft habe ich schlucken müssen und keine Worte gefunden."

"Oft habe ich schlucken müssen und keine Worte gefunden."

Das soll sich jetzt ganz schnell ändern, damit es auch es Luna und ihrer Familie in Zukunft besser geht. Luna hat eine geistige Behinderung und leidet unter Bewegungsstörungen, deren Ursache in einer frühkindlichen Hirnschädigung liegt. Deshalb kann sie nicht alleine laufen. Das ist auch der Grund, weshalb ihre Mutter sie immer tragen muss. Auch den anstrengenden, steilen Weg zu ihrer Hütte in den höher gelegenen Stadtteil Villa María del Triunfo, hinauf. Mühsam kämpft sich die Mutter den steilen Berg hinauf und kommt oft mit letzter Kraft in ihrer kleinen Hütte ohne Strom und fließend Wasser an. Wincent Weiss hilft dabei, das Wasser zum Kochen der nächsten Mahlzeit von einer Wasserstelle am Hang in Kanistern in die Hütte zu tragen.
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Reportage Peru: Kindernothilfe-Botschafter Wincent Weiss besucht ein Projekt; Foto: Mutter trägt Tochter auf dem Rücken (Quelle: Christoph Köstlin / Kindernothilfe)
Reportage Peru: Kindernothilfe-Botschafter Wincent Weiss besucht ein Projekt; Foto: Wincent Weiss auf einem Weg in einem Armenviertel (Quelle: Christoph Köstlin / Kindernothilfe)
Reportage Peru: Kindernothilfe-Botschafter Wincent Weiss besucht ein Projekt; Foto: Frau und Kind  (Quelle: Christoph Köstlin / Kindernothilfe)
Reportage Peru: Kindernothilfe-Botschafter Wincent Weiss besucht ein Projekt; Foto: Wincent Weiss und Kind lösen ein Puzzle (Quelle: Christoph Köstlin / Kindernothilfe)
Reportage Peru: Kindernothilfe-Botschafter Wincent Weiss besucht ein Projekt; Foto: Mutter trägt Tochter auf dem Rücken (Quelle: Christoph Köstlin / Kindernothilfe)
Reportage Peru: Kindernothilfe-Botschafter Wincent Weiss besucht ein Projekt; Foto: Wincent Weiss auf einem Weg in einem Armenviertel (Quelle: Christoph Köstlin / Kindernothilfe)
Reportage Peru: Kindernothilfe-Botschafter Wincent Weiss besucht ein Projekt; Foto: Frau und Kind  (Quelle: Christoph Köstlin / Kindernothilfe)
Reportage Peru: Kindernothilfe-Botschafter Wincent Weiss besucht ein Projekt; Foto: Wincent Weiss und Kind lösen ein Puzzle (Quelle: Christoph Köstlin / Kindernothilfe)
Das beschwerliche und arme Leben der Familie zu sehen, macht den Sänger nachdenklich: "Oft habe ich schlucken müssen und keine Worte gefunden. Ich bin fassungslos über die Zustände hier. Man kennt die Lebenssituation von Menschen, die in Armut leben, von Fotos - aber so tief eingetaucht wie hier in den schweren Alltag von Luna und ihrer Familie, bin ich noch nie. Es ist einfach echt schlimm hier. Niemand der nicht hier war, kann das wirklich nachvollziehen. Ich kann immer wieder nur betonen, wie unfassbar glücklich sich alle Menschen bei uns zu Hause schätzen können. Ich persönlich nehme von so einer Erfahrung sehr viel mit. Am meisten hoffe ich, dass ich durch diese Reise andere Menschen dazu bringen kann umzudenken, unseren Wohlstand nicht als selbstverständlich anzusehen und auch zu helfen."
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Portraitfoto Angelika Boehling (Quelle: Jakob Studnar)
Angelika Böhling ist seit 2011 Pressesprecherin der Kindernothilfe und berichtet regelmäßig aus unseren Projekten.
   

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