Kinderschutzkonzepte: Sicherheit und Fürsorge für die Kleinsten
In Deutschland verpflichten die Gesetzgeber Schulen, Kitas, (Sport)-Vereine und andere Organisationen zunehmend zur Einführung von Konzepten zum Schutz vor Gewalt. Aus gutem Grund: Denn Kinderschutzkonzepte sind die Grundlage für jede Einrichtung, um Kinder und Jugendliche vor körperlicher, sexualisierter und psychischer Gewalt, vor Misshandlung, Vernachlässigung und Ausbeutung schützen zu können, beziehungsweise mit Verdacht konsequent und betroffenensensibel umzugehen.
Wer braucht ein Schutzkonzept?
Der Schutz von Kindern und Jugendlichen ist eine gemeinsame Verantwortung, die wir alle in unserer Gesellschaft tragen. Überall da, wo Menschen (egal ob haupt- oder ehrenamtlich) mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, muss systematischer Kinderschutz umgesetzt werden. Dies betrifft die Kinder- und Jugendhilfe, Kitas und Schulen, Sportvereine und -schulen, Musikschulen, Kirchengemeinden, Stiftungen, Bildungseinrichtungen, Förder- und therapeutische Angebote, kulturelle und Freizeitangebote für Kinder, Jugendliche und Familien.
Warum brauchen alle Schulen, Kitas und Vereine Schutzkonzepte?
- Kinderrechtsbasierte Schutzkonzepte wirken präventiv und reduzieren das Risiko von Gewalt innerhalb der Einrichtung oder Angebote. Sie tragen damit entscheidend zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor körperlicher, psychischer und sexualisierter Gewalt sowie zum Schutz ihrer Rechte bei.
- Schutzkonzepte tragen zur Handlungssicherheit von haupt- oder ehrenamtlichen Mitarbeitenden bei, indem sie Wissen vermitteln (Sensibilisierungsschulung), Leitlinien zum grenzwahrenden Umgang mit den Minderjährigen beinhalten und eine konstruktive Fehlerkultur stärken.
- Gleichzeitig geben sie den Mitarbeitenden auch Sicherheit beim Umgang mit Verdacht auf
Gewalt. So wissen alle Beteiligten, wie sie angemessen und schnell reagieren können. - Schutzkonzepte wirken durch und auf die Kultur einer Organisation und den Umgang untereinander im Team. Sie tragen zu einer gewaltpräventiven Einrichtungskultur und damit zur Mitarbeitendenzufriedenheit bei.
- Kinder entwickeln sich besser in einer Umgebung, in der sie sich sicher und geschützt fühlen und vertrauensvolle Ansprechpartner bei Sorgen und Nöten finden.
- Systematischer Kinderschutz wirkt sich positiv auf die Außenwahrnehmung einer Organisation aus.
Wie sieht ein Schutzkonzept aus?
Die Entwicklung eines Schutzkonzepts sollte als Organisationsentwicklungsmaßnahme verstanden werden. Grundlage ist die Schulung aller Mitarbeitenden. Im anschließenden extern begleiteten Prozess, analysieren Sie, wie Ihre Schule, KiTa, Organisation oder Ihr Verein aktuell in Sachen Kinderschutz aufgestellt ist - erkennen Risiko- und Schutzfaktoren. Wichtige Bausteine, die es partizipativ (weiter) zu entwickeln gilt, sind ein gelebter Verhaltenskodex und Interventionspläne zum Umgang mitVerdachtsfällen.
An der Entwicklung eines Schutzkonzepts sollten alle Mitarbeitende, die Kinder und Jugendlichen selbst sowie ihre Eltern beteiligt sein, so dass die Perspektiven aller Beteiligten bei berücksichtigt werden können.
Das Team der Kindernothilfe hat bereits viele Organisationen, Einrichtungen und Vereine bei der Erstellung eines Schutzkonzepts begleitet und beraten. Unter anderem auch den Bundesligaverein SV Werder Bremen. Das Konzept des Vereins finden Sie hier.
Wer hilft bei der Entwicklung eines Schutzkonzepts?
Die Kindernothilfe hat sich seit 2017 neben ihrer weltweiten Arbeit auch auf den Schutz von Kindern in Deutschland fokussiert und hilft Schulen, Kitas, Sportvereinen und weiteren Organisationen bei der Entwicklung von passgenauen, individuellen und kinderrechtsbasierten Schutzkonzepten. Das Team bietet Ihnen fachliche Beratung und Begleitung beim individuellen Prozess und vermitteln dabei u. a. professionelle Handlungssicherheit bei möglichen Verdachtsfällen von Gewalt.
Eine externe Schutzkonzeptentwicklungsprozesse ist äußert wertvoll, denn Fachwissen und eine externe Perspektive sorgen für die fachliche Fundierung Konzepte und die tatsächliche Umsitzung Einrichtungsalltag.
Erfahrene Referent*innen kommen zu Ihnen und unterstützen Sie direkt vor Ort mit interaktiven und praxisorientierten Workshops und Beratung. Dabei spielt es keine Rolle, ob Sie noch am Anfang des Prozesses eines Schutzkonzepts stehen oder bereits mitten drin sind. Zudem gibt es auch viele (Online)-Schulungen zu Kinderschutzthemen wie Peer-Gewalt, Schutz im Netz, Traumata bei Geflüchteten sowie zu Schutzkonzepten zu Verfügung.
Diese Kinderschutz-Schulungen der Kindernothilfe sensibilisieren, klären auf und stärken Ihre Kompetenz zu Kinderschutzthemen. Die Kinderschutzexpert*innen der Kindernothilfe beraten Sie gerne und passen die Schulungen für Ihr Team auf Ihre Bedarfe an. Kontaktieren Sie uns gerne!