Kinderschutz braucht mehr Aufklärung
(Duisburg, 08.07.2024) Die Kindernothilfe zeigt sich bestürzt über die aktuellen Zahlen des Bundeskriminalamtes zur zunehmenden Gewalt gegenüber Kindern und Jugendlichen. "Der Kinderschutz steckt in einer Krise. Das zeigen die steigenden und alarmierenden Zahlen deutlich", betont Kindernothilfe-Vorstandsvorsitzende Katrin Weidemann. "Es ist die Aufgabe von Politik und Gesellschaft, Kinderschutz sowie die Rechte von Mädchen und Jungen deutlich zu stärken und voranzutreiben", so Katrin Weidemann. Deswegen bietet die Organisation seit 2017 ein deutschlandweites Schulungs- und Fortbildungsangebot zu Kinderschutz und Kinderrechten an.
Die Statistik zeigt einen Anstieg der Missbrauchsfälle um 5,5 Prozent im Vergleich zum Jahr 2022 sowie eine deutliche Zunahme in der Herstellung, Verbreitung, dem Erwerb und Besitz von kinderpornografischen Inhalten. "Kinderschutz braucht mehr Aufklärung", so Wiebke Weinandt vom Kinderschutz-Team der Kindernothilfe. "Der Schutz der Kinder und Jugendlichen fängt damit an, dass alle Menschen unserer Gesellschaft die Rechte von Kindern kennen", so die Kinderschutz-Expertin.
In den Schulungen sensibilisieren die Trainerinnen und Trainer die Teilnehmenden für Kinderrechte und Kinderschutz und erklären ihnen u. a. wie alle Beteiligten im Verdachtsfall richtig und schnell handeln und wo sie Hilfe finden können. Auch die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen im Alltag spielt beim Kinderschutz eine wesentliche Rolle.
Das Angebot richtet sich an alle haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden von Trägern der Kinder- und Jugendhilfe, Kommunen, Kitas und Schulen, Sportvereinen, Kirchengemeinden sowie Organisationen und Bildungseinrichtungen. Die Kinderrechtsorganisation begleitet und berät sie u. a. bei der Entwicklung eines individuellen und kinderrechtsbasierten Schutzkonzepts. Durch Einblicke und praxisnahe Ansätze in den Schulungen bekommen die Teilnehmenden Orientierung und Handlungssicherheit. Mehr Informationen hier.
Die Kindernothilfe unterstützt seit 65 Jahren weltweit benachteiligte Mädchen und Jungen sowie ihre Familien. Für den seriösen Umgang mit Spendengeldern erhält die Kindernothilfe seit 1992 jährlich das Spenden-Siegel des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI).