Reinhard Horn: Lieder und Musik stärken Kinder
Reinhard Horn: mehrfach preisgekrönter Kinderliedermacher, Komponist, Musiker, Produzent. Rund drei Millionen verkaufte Tonträger, fünf Millionen Bücher, etwa 150 Veranstaltungen pro Jahr – Konzerte, Fortbildungen, Seminare, Kongresse. Mit mehr als 2 500 Songs einer der kreativsten deutschen Kinderliedermacher. Und: seit 2016 Kindernothilfe-Botschafter. Mit 69 Jahren wird er Ende 2024 seine Bühnenkarriere beenden.
Das Interview führte Gunhild Aiyub
Herr Horn, warum sind Sie Kindernothilfe-Botschafter geworden?
Es verbindet mich seit vielen Jahren eine herzliche und wertschätzende Zusammenarbeit mit der Kindernothilfe. Viele gemeinsame CD-Produktionen, Kirchentagsveranstaltungen und Lieder sind in dieser Zeit entstanden. Das haben wir dann in meiner Eigenschaft als Kindernothilfe-Botschafter fortführen und ausbauen können. Für mich ist diese Aufgabe zugleich eine Wertschätzung meines Engagements für Kinderrechte und außerdem ein Antrieb, mich auch weiterhin für die Kinder der Welt einzusetzen.
Das Interview führte Gunhild Aiyub
Herr Horn, warum sind Sie Kindernothilfe-Botschafter geworden?
Es verbindet mich seit vielen Jahren eine herzliche und wertschätzende Zusammenarbeit mit der Kindernothilfe. Viele gemeinsame CD-Produktionen, Kirchentagsveranstaltungen und Lieder sind in dieser Zeit entstanden. Das haben wir dann in meiner Eigenschaft als Kindernothilfe-Botschafter fortführen und ausbauen können. Für mich ist diese Aufgabe zugleich eine Wertschätzung meines Engagements für Kinderrechte und außerdem ein Antrieb, mich auch weiterhin für die Kinder der Welt einzusetzen.
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Zahlreiche Benefizproduktionen für uns gehen auf Ihr Konto. Was gehört alles dazu?
Das wird jetzt aber eine lange Liste ... Ich nenne nur mal einige: der klingende Robinson-Adventskalender (siehe Infothek –> Kindermedien) mit einer CD, auf der Dr. Norbert Blüm die Geschichten liest, das Robinson-Kinder-Musical, das Robinson-Hörbuch mit Schauspieler Dietrich Mattausch, zahlreiche Liederproduktionen für gemeinsame Familiengottesdienste auf den Kirchentagen, die jährliche Weihnachtskonzert-Tournee „Weihnachten unterm Sternenzelt“ und zuletzt das Klima-Song-Projekt Earth-Choir-Kids.
Das wird jetzt aber eine lange Liste ... Ich nenne nur mal einige: der klingende Robinson-Adventskalender (siehe Infothek –> Kindermedien) mit einer CD, auf der Dr. Norbert Blüm die Geschichten liest, das Robinson-Kinder-Musical, das Robinson-Hörbuch mit Schauspieler Dietrich Mattausch, zahlreiche Liederproduktionen für gemeinsame Familiengottesdienste auf den Kirchentagen, die jährliche Weihnachtskonzert-Tournee „Weihnachten unterm Sternenzelt“ und zuletzt das Klima-Song-Projekt Earth-Choir-Kids.
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Apropos „Earth-Choir-Kids – Unsere Stimmen für das Klima“: Ihre Tournee mit diesem Musikprojekt, das u. a. auch die Kindernothilfe unterstützt hat, war sehr erfolgreich. Kann man Kinder mit Liedern für den Klimawandel sensibilisieren? Und vielleicht sogar auch die Eltern?
Das ist zumindest unsere Hoffnung. Ich habe zusammen mit dem Inuit Schamanen Angaangaq das Lied „We have to melt the ice in the heart of man“ (wir müssen das Eis in den Herzen des Menschen schmelzen) geschrieben – das ist genau mein Ansatz: Uns fehlt es ja nicht an Erkenntnissen, wir kommen offensichtlich nur schwer ins Handeln. Vielleicht geht der Weg, Veränderungen zu ermöglichen, eher über das Herz. Und wie kann man das Herz der Menschen besser erreichen als durch Lieder, Geschichten und Musik – gesungen von Kindern und Jugendlichen. Ich habe mittlerweile rund 50 Konzerte im Rahmen dieses musikalischen Klima-Projekts gegeben – und in allen Konzerten gab es genau dieses Erlebnis auch bei den Erwachsenen: Wir haben ihr Herz erreicht!
Das ist zumindest unsere Hoffnung. Ich habe zusammen mit dem Inuit Schamanen Angaangaq das Lied „We have to melt the ice in the heart of man“ (wir müssen das Eis in den Herzen des Menschen schmelzen) geschrieben – das ist genau mein Ansatz: Uns fehlt es ja nicht an Erkenntnissen, wir kommen offensichtlich nur schwer ins Handeln. Vielleicht geht der Weg, Veränderungen zu ermöglichen, eher über das Herz. Und wie kann man das Herz der Menschen besser erreichen als durch Lieder, Geschichten und Musik – gesungen von Kindern und Jugendlichen. Ich habe mittlerweile rund 50 Konzerte im Rahmen dieses musikalischen Klima-Projekts gegeben – und in allen Konzerten gab es genau dieses Erlebnis auch bei den Erwachsenen: Wir haben ihr Herz erreicht!
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Welche Werte möchten Sie Kindern mit Ihren Liedern vermitteln?
„Gute Lieder sind Seelenproviant“ – das ist mein Kernsatz und darin spiegelt sich, dass Lieder, Geschichten, Musik Kinder stärken und ihnen helfen, ihre Potenziale zu entfalten. „Ich bin wer“ und „Ich kann was“ – das sind die beiden wesentlichen Fundamente, auf denen sich Mädchen und Jungen entwickeln können: „Ich bin wer“ bedeutet: Ich bin einmalig, ich bin liebenswert, ich bin besonders. „Ich kann was“: Damit drücken Kinder aus, dass sie an dieser Welt mitwirken wollen und können. Sie wollen selbst wirksam sein und zeigen, was sie draufhaben.
Und hinzukommt, dass ich den Kindern von der Liebe Gottes erzähle – wir alle sind Geschöpfe Gottes, und wie es im Sanskrit heißt: Namaste – das Göttliche in mir grüßt das Göttliche in dir. Wir leben – nach meinem Eindruck – in einer immer gottferneren Welt, und wir müssen das Tor zum Glauben und zur Spiritualität offenhalten. Dabei spielen Lieder eine besondere Rolle – dazu eine kleine biographische Geschichte: Mein Enkelsohn, acht Jahre, hat das Seepferdchen (Schwimmabzeichen) gemacht und rief mich an, um mir das zu erzählen. Ich gratulierte.
Er berichtete mir, dass im Schwimmkurs ein sehr ängstliches Mädchen war. Und während der Schwimmprüfung ist er am Beckenrand mitgegangen und hat dem Mädchen zugerufen „Du schaffst das!“
„Toll, da hast du ja dem Mädchen richtig Mut gemacht“, lobte ich ihn.
„Aber du weißt ja gar nicht, warum ich das gesagt habe“, meinte er. „Du hast doch das Lied geschrieben „Gott hat viele Stimmen“ – ich war jetzt die Stimme Gottes!“
Acht Jahre alt, und was für eine Aussage! Das können Lieder, Geschichten erreichen – sie reichen bis tief in die Seele und hinterlassen Spuren.
„Gute Lieder sind Seelenproviant“ – das ist mein Kernsatz und darin spiegelt sich, dass Lieder, Geschichten, Musik Kinder stärken und ihnen helfen, ihre Potenziale zu entfalten. „Ich bin wer“ und „Ich kann was“ – das sind die beiden wesentlichen Fundamente, auf denen sich Mädchen und Jungen entwickeln können: „Ich bin wer“ bedeutet: Ich bin einmalig, ich bin liebenswert, ich bin besonders. „Ich kann was“: Damit drücken Kinder aus, dass sie an dieser Welt mitwirken wollen und können. Sie wollen selbst wirksam sein und zeigen, was sie draufhaben.
Und hinzukommt, dass ich den Kindern von der Liebe Gottes erzähle – wir alle sind Geschöpfe Gottes, und wie es im Sanskrit heißt: Namaste – das Göttliche in mir grüßt das Göttliche in dir. Wir leben – nach meinem Eindruck – in einer immer gottferneren Welt, und wir müssen das Tor zum Glauben und zur Spiritualität offenhalten. Dabei spielen Lieder eine besondere Rolle – dazu eine kleine biographische Geschichte: Mein Enkelsohn, acht Jahre, hat das Seepferdchen (Schwimmabzeichen) gemacht und rief mich an, um mir das zu erzählen. Ich gratulierte.
Er berichtete mir, dass im Schwimmkurs ein sehr ängstliches Mädchen war. Und während der Schwimmprüfung ist er am Beckenrand mitgegangen und hat dem Mädchen zugerufen „Du schaffst das!“
„Toll, da hast du ja dem Mädchen richtig Mut gemacht“, lobte ich ihn.
„Aber du weißt ja gar nicht, warum ich das gesagt habe“, meinte er. „Du hast doch das Lied geschrieben „Gott hat viele Stimmen“ – ich war jetzt die Stimme Gottes!“
Acht Jahre alt, und was für eine Aussage! Das können Lieder, Geschichten erreichen – sie reichen bis tief in die Seele und hinterlassen Spuren.
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Gibt es ein Erlebnis als Kindernothilfe-Botschafter, das Sie sehr beeindruckt hat?
Total beeindruckend war das Konzert auf dem Bremer Kirchentag zusammen mit den Wise Guys. Mehrere Zehntausend Menschen haben die Lieder, die Kinder, unser Konzert abgefeiert. Das war Gänsehaut pur. Aber manchmal sind es auch die „kleinen“ Erlebnisse: So wie beim Hamburger Kirchentag, als im Mariendom die kleine neunjährige Elise mein Lied „So stelle ich mir den Himmel vor“ gesungen und alle Menschen tief in ihren Herzen bewegt hat.
2019 antworteten Sie auf meine Frage, ob Sie als Vollblutmusiker jemals in Rente gehen würden: „Rente, das Wort kenne ich nicht!“ Was genau endet denn jetzt und was geht 2025 weiter?
In der Tat, für uns Musiker und Künstler gibt es kein „Renteneintrittsalter“. Nach 53 Jahren Rock‘n Roll werde ich Ende 2024 meinen Tourneebus in die Garage fahren und nicht mehr jede Woche und jedes Wochenende unterwegs sein. Die gute Nachricht für alle: Ich werde also nicht mehr Teil des täglichen Staus auf den Autobahnen sein. 😉 Ich werde aber weiterhin Lieder schreiben und produzieren, werde Online-Fortbildungen anbieten, der KONTAKTE Musikverlag wird weiter seine tolle Arbeit machen. Und ich erlaube mir, bei der einen oder anderen „Konzertperle“ dabei zu sein.
Für 2025 stehen tolle Dinge auf meiner Agenda: Im März 2025 wird im Herder Verlag eine Biographie über mich erscheinen „Meine Lieder – mein Leben“. Am 24. Mai 2025 werde ich mich mit einem Gala-Konzert offiziell von der Bühne verabschieden – mit einer supertollen Live-Band in meinem „Wohnzimmer“, dem Stadttheater Lippstadt, auf dessen Bühne ich seit 1974 alle meine Konzert-Projekte uraufgeführt habe. Da wird ein großes Fest werden! Und ich freue mich, wenn viele Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter mit dabei sind!
Total beeindruckend war das Konzert auf dem Bremer Kirchentag zusammen mit den Wise Guys. Mehrere Zehntausend Menschen haben die Lieder, die Kinder, unser Konzert abgefeiert. Das war Gänsehaut pur. Aber manchmal sind es auch die „kleinen“ Erlebnisse: So wie beim Hamburger Kirchentag, als im Mariendom die kleine neunjährige Elise mein Lied „So stelle ich mir den Himmel vor“ gesungen und alle Menschen tief in ihren Herzen bewegt hat.
2019 antworteten Sie auf meine Frage, ob Sie als Vollblutmusiker jemals in Rente gehen würden: „Rente, das Wort kenne ich nicht!“ Was genau endet denn jetzt und was geht 2025 weiter?
In der Tat, für uns Musiker und Künstler gibt es kein „Renteneintrittsalter“. Nach 53 Jahren Rock‘n Roll werde ich Ende 2024 meinen Tourneebus in die Garage fahren und nicht mehr jede Woche und jedes Wochenende unterwegs sein. Die gute Nachricht für alle: Ich werde also nicht mehr Teil des täglichen Staus auf den Autobahnen sein. 😉 Ich werde aber weiterhin Lieder schreiben und produzieren, werde Online-Fortbildungen anbieten, der KONTAKTE Musikverlag wird weiter seine tolle Arbeit machen. Und ich erlaube mir, bei der einen oder anderen „Konzertperle“ dabei zu sein.
Für 2025 stehen tolle Dinge auf meiner Agenda: Im März 2025 wird im Herder Verlag eine Biographie über mich erscheinen „Meine Lieder – mein Leben“. Am 24. Mai 2025 werde ich mich mit einem Gala-Konzert offiziell von der Bühne verabschieden – mit einer supertollen Live-Band in meinem „Wohnzimmer“, dem Stadttheater Lippstadt, auf dessen Bühne ich seit 1974 alle meine Konzert-Projekte uraufgeführt habe. Da wird ein großes Fest werden! Und ich freue mich, wenn viele Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter mit dabei sind!
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Sie haben bestimmt schon wieder viele Ideen für die nächsten Jahre. Verraten Sie uns ein paar?
In der Tat, da gibt es viele, mir wichtige Dinge. Ich nenne mal zwei Projekte: Wir haben in Zusammenarbeit mit dem Hamburger Planetarium zu Earth-Choir-Kids eine Sternenshow entwickelt, die dieses Jahr im Frühjahr dreimal mit großem Erfolg im Hamburger Planetarium aufgeführt wurde. Für 2025 gibt es daher die Idee einer Planetariumstour durch verschiedene deutsche Planetarien. Wenn das klappt, wäre ich doch nochmal mit dabei. Und ich arbeite bereits jetzt an der Idee „Love and Light“ – das ist meine Resonanz auf die Situation bei uns und in der Welt: Die Welt braucht Liebe, und sie braucht vor allem Licht – und das ist für mich das göttliche Licht, das uns Orientierung, Klarheit und Wärme gibt. Natürlich freue mich auf die weitere Zusammenarbeit mit der Kindernothilfe als musikalischer Botschafter und bin gespannt, was sich da alles noch entwickeln wird!
Herzlichen Dank für dieses Interview und für die jahrelange großartige Zusammenarbeit! Wir freuen uns auf weitere Projekte mit Ihnen!
In der Tat, da gibt es viele, mir wichtige Dinge. Ich nenne mal zwei Projekte: Wir haben in Zusammenarbeit mit dem Hamburger Planetarium zu Earth-Choir-Kids eine Sternenshow entwickelt, die dieses Jahr im Frühjahr dreimal mit großem Erfolg im Hamburger Planetarium aufgeführt wurde. Für 2025 gibt es daher die Idee einer Planetariumstour durch verschiedene deutsche Planetarien. Wenn das klappt, wäre ich doch nochmal mit dabei. Und ich arbeite bereits jetzt an der Idee „Love and Light“ – das ist meine Resonanz auf die Situation bei uns und in der Welt: Die Welt braucht Liebe, und sie braucht vor allem Licht – und das ist für mich das göttliche Licht, das uns Orientierung, Klarheit und Wärme gibt. Natürlich freue mich auf die weitere Zusammenarbeit mit der Kindernothilfe als musikalischer Botschafter und bin gespannt, was sich da alles noch entwickeln wird!
Herzlichen Dank für dieses Interview und für die jahrelange großartige Zusammenarbeit! Wir freuen uns auf weitere Projekte mit Ihnen!
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