Volker Linhard: 30 Jahre Unterstützung der Kindernothilfe
Text: Anne Kretzschmar
Religionsunterricht mit Herz und Seele
Schon 33 Jahre übt Volker Linhard seinen Beruf aus. Aber was genau macht ein Religionspädagoge? Seine Arbeit teilt sich in zwei Bereiche auf: Er bildet mittlerweile selbst andere Religionspädagoginnen und -pädagogen aus, aber auch in der Schule unterrichtet er noch, momentan an einer Grundschule in Nürnberg. Diese Abwechslung gefällt ihm nicht nur, sondern fordert ihn auch. In seinem Unterricht legt er viel Wert auf Kreativität und Gemeinschaft. Außerdem erzählt er, dass ihm der Beruf nach 33 Jahren immer noch Spaß macht: „Das liegt wohl daran, dass ich mit meinen Schülerinnen und Schülern sehr gerne singe. Da werden viele Glückhormone ausgeschüttet.” Aber nicht nur das Singen nimmt eine besondere Rolle für ihn ein, sondern auch das Erzählen. Das macht er tatsächlich nicht nur in seinem Beruf als Religionspädagoge gerne, sondern auch in seiner Freizeit. Mittlerweile hat Linhard drei interaktive Kinderbücher geschrieben, welche auch heute noch gerne von den Kids gelesen werden!
Interaktive Kinderbücher
„Meine Tochter hat im Grundschulalter das Buch ‚Die Insel der tausend Gefahren‘ gelesen, und die Art des Erzählens hat mich begeistert. Irgendwann habe ich es dann selbst probiert.” Seine Frau gab ihm den Tipp, biblische Geschichten zu erzählen. Das Besondere daran? Die Lesenden kommen auf mysteriöse Weise in die Vergangenheit und können durch eigene Entscheidungen den Fortgang der Handlung beeinflussen! So entstanden die Bücher „In der Grabkammer des Pharao”, „Der Schrei aus der Zisterne” und „Flucht im Morgengrauen“. Der erste Band erzählt von Mose und dem Auszug der Israeliten aus Ägypten, der zweite von Josef und die Erlebnisse mit seinen Brüdern, und der letzte nimmt die Kinder mit auf die Reisen und Abenteuer des Apostels Paulus. Wer wissen will, wie diese Bücher ausgehen, muss allerdings selbst nachlesen! Und es gibt beim interaktiven Lesen nicht nur ein Ende der Geschichte, sondern viele verschiedene.
„Auch nach 25 Jahren kommen die Bücher immer noch sehr gut beim Nachwuchs an. Darum habe ich sie auch auf eigene Kosten nachdrucken lassen”, erzählt er. Ein Beispiel: „Meine Meinung zu Ihren Büchern lautet: SEHR GUT. Ich finde Ihre Ideen einfach spitze”, schreibt eine Schülerin. Gerne hätte er die Kindergeschichten der Kindernothilfe von Robinson mit dem interaktiven Erzählen verbunden, dafür fehlt ihm aber bislang ein Verlag. Allein an dieser Idee wird sein Engagement für die Kindernothilfe deutlich!
Aktiv für Kinder in Haiti
„Als 1988 unsere Tochter geboren wurde, haben wir eine Patenschaft übernommen. Das Konzept hat uns überzeugt, denn eine Investition in die Bildung zahlt sich auf lange Sicht aus.” Mittlerweile hat seine Familie vier Patenschaften übernommen, zu einem Patenkind besteht sogar Briefkontakt. Der Kontakt und auch das Austauschen von Bildern ist ihm und seiner Familie wichtig, weil sie so etwas über das Leben in einem ganz anderen Land erfahren können, und das aus erster Hand. Der erste Kontakt zur Kindernothilfe entstand Anfang der Neunziger, als seine Schule eine Verlosung organisierte und das Geld an uns spendete. In den letzten Jahren haben er und seine Schulklassen für eine Schule in Haiti gespendet, weil dort auch sein Patenkind lebt. Die Schule Saint Francois de Sales wird von unserer Partnerorganisation Petites Soeurs de Sainte Thérèse de l’Enfant Jésus in der haitianischen Region Rivière Froide geleitet. Sie bietet ein geschütztes Lernumfeld, das aufgrund der prekären Sicherheitslage im Land sehr wichtig ist, sowie kostenlose Bildung und dreimal pro Woche warme Mahlzeit an - auch das ist unglaublich wichtig, da sonst viele Schulen in Haiti privatisiert und damit kostenpflichtig sind. Bisher konnten 984 Schüler und Schülerinnen die Einrichtung besuchen.
Weswegen unterstützt Linhard ausgerechnet die Kindernothilfe? „Was mir als Lehrkraft immer geholfen hat, waren die sehr gut aufbereiteten Materialen der Kindernothilfe für die Schule. Früher Dias und Plakate, heute Videos, Hefte und Material auf der Homepage. Darunter waren immer sehr anschauliche Geschichten, die meine Schülerinnen und Schüler auch emotional mitgenommen haben und dann schnell zu Ideen für eine Hilfsaktion geführt haben.”
Wir sind freuen uns über die Arbeit, die Volker Linhard leistet, und möchten für sein großartiges Engagement DANKE sagen!