Lachendorferin feiert 50-jähriges Jubiläum
Text: Katharina Draub
Von der ersten Patenschaft über die Gründung des Arbeitskreises Lachendorf bis zur Schriftstellerei: Dr. Gabriele Molsen unterstützt seit 1974 die Arbeit der Kindernothilfe.
Die Kindernothilfe-Ordner von Gabriele Molsen, mit allen abgehefteten Informationen wie Patenkinderbriefe, lassen sich kaum noch richtig schließen. In den vergangenen 50 Jahren ist viel zusammengekommen. „Im Januar 1974 hatte ich das erste Patenkind“, erzählt sie. Die pensionierte Ärztin blättert durch die Jahrzehnte und schwelgt in Erinnerungen. Sie war erst 21 Jahre alt, als sie das erste Kind aus einem Projekt der Kindernothilfe als Patin unterstützt hat. „Meine Mutter hatte mir damals eine Anzeige vorgelegt, in der die Kindernothilfe dazu aufrief, Pate für Kinder in Indien zu werden“, erinnert sie sich zurück. „So entstand der Kontakt nach Duisburg.“
30 Mark hatte Gabriele Molsen damals für eine Patenschaft gespendet. Für eine junge Medizinstudentin gar nicht mal so wenig. „Ich habe im Krankenhaus einen Dienst pro Monat während meines Studiums zusätzlich gemacht“, berichtet die engagierte Ärztin. Anderen zu helfen – das ist etwas, das sie schon früh durch ihre Eltern mitbekommen hat. „Auch meine Mutter war sehr engagiert. Wir hatten jeden Sonntag Waisenkinder bei uns zu Hause.“
Mittlerweile ist die Hilfsorganisation in dem kleinen Lachendorf im Landkreis Celle überall bekannt. Denn Gabriele Molsen und die Mitglieder des Arbeitskreises fehlen auf keinem Fest. Sie stricken, basteln, malen oder backen. Und das alles für den guten Zweck. Auch Benefizkonzerte veranstalten sie gerne. Dabei bekommen die Mitglieder auch Unterstützung von engagierten Schülerinnen und Schülern aus ihrem Dorf, bei denen sie regelmäßig Veranstaltungen organisieren. „Es ist total überwältigend zu sehen, wie sehr die jungen Menschen Bereitschaft zeigen, zu helfen und mitzumachen“, sagt Gabriele Molsen stolz. Seit 20 Jahren gibt es bereits eine Kooperation mit der Oberschule Lachendorf. „Die Kinder und Jugendlichen sollen sehen, dass es noch mehr als das Handy gibt. Sie sind die nächste Generation, die die Verantwortung übernimmt“, meint die Ärztin, die neuerdings auch noch Kindergeschichten für unsere Organisation schreibt.
Ihr großes Engagement beeindruckt: Im Jahr 2006 erhielt sie das Bundesverdienstkreuz vom Landrat in ihrem Ort. Ihr Arbeitskreis war mehr als stolz. „Aber es ist keine Auszeichnung, die nur mir gilt. Ohne die anderen aus dem Arbeitskreis wäre das alles nicht möglich“, sagt Gabriele Molsen bescheiden, wie sie ist.