Arbeitskreis Nordlichter Hüttener Berge
Angefangen hat alles mit dem Gefühl, etwas tun zu wollen, das nicht egoistisch oder eigennützig war“, beschreibt Angela Hippert die ersten Überlegungen zu ihrem Kindernothilfe-Engagement. Sie war 2009 mit ihrem Sohn Tom in Elternzeit zu Hause und hatte Kapazitäten, sich ehrenamtlich zu betätigen. „Ich wollte meine Zeit investieren und war durch die neue Erfahrung, Mutter geworden zu sein, auf der Suche nach einem Projekt für Kinder. Ich wandte mich an eine Spendenorganisation, die sich für Kinder engagierte. Dort bekam ich aber nur zur Antwort, dass ich gern Geld spenden könne. Mit meinem Engagement und meiner Zeit konnte man bei ihnen nichts anfangen. Das hat mich erst einmal enttäuscht.“
Eines Tages ging die damals 32-Jährige durch Eckernförde und sah an einer Litfaßsäule plötzlich eine Kindernothilfe-Werbung. Der Name sagt ihr nichts, aber trotz der ersten Absage war sie immer noch entschlossen, sich für Kinder zu engagieren. Zu Hause rief sie die Homepage dieser Kindernothilfe auf und war von den vielen Informationen sehr angetan. „Ich las alles durch, auch den damaligen Jahresbericht, und war Feuer und Flamme, mich zu engagieren.“
Starthilfe vom Arbeitskreis Angeln
Und die erste Idee stand schnell fest: Angela Hippert wollte einen Afrika-Abend in ihrem Dorf Hummelfeld organisieren, und Klaus-Heinrich war bereit, den Gästen von seinen Projektreisen zu berichten. Sein Arbeitskreis Angeln unterstützt seit mehr als 30 Jahren Kindernothilfe-Projekte in Uganda, und er selbst hat sie bereits mehrmals besucht. „Rückblickend kann ich sagen, dass ich an diesem Abend nicht nur neue Weggefährten für meinen heutigen Arbeitskreis Nordlichter Hüttener Berge gefunden habe, sondern auch Unterstützerinnen und Unterstützer in anderer Form.“
Erfolgsrezept „Babybörse“
Staunend blickt sie auf 15 Jahre zurück, in denen der Arbeitskreis so viele tolle Aktionen gestartet hat. Aus anfangs vier Mitgliedern sind „derzeit acht mutige und tatkräftige Frauen zwischen 30 und 60 Jahren mit zwei nicht minder tatkräftigen Männern an unserer Seite“ geworden. Es kommen auch immer mal wieder Helferinnen und Helfer ins Spiel, die hier und da mit anpacken. „Unser hauptsächliches Tun besteht darin, Sachspenden in Form von Kinderbekleidung zu sammeln, zu sortieren und auf „Babybörsen“ gegen Spende für die Kindernothilfe abzugeben.“
Aufstehen sonntagmorgens um fünf – alles für die Kindernothilfe
„Für unsere Babybörsen stehen wir sonntagmorgens um fünf Uhr auf und werden gern mal dafür belächelt, wie verrückt wir doch seien“, meint Angela Hippert grinsend. „Wir machen uns mit dem gepackten Anhänger auf den Weg zur Nordmarkhalle nach Rendsburg, auch bei Schnee und Eis. Dort haben wir unseren festen Stand, an dem unsere Kundschaft für ihre Kids gern günstige Kinderbekleidung ersteht. Es ist eine Win-win-win-win-Situation:
1. weil wir Kleidung in die Wiederverwendung führen,
2. weil Familien sich günstig mit Bekleidung und Spielzeug für ihre Kinder eindecken können,
3. weil wir wertvolle Euro für die Kindernothilfe einnehmen und
4. weil wir selbst einen erfüllten und zufriedenen Tag miteinander erleben. Was könnte schöner sein?“
Angela Hippert lacht. „So gesehen ist Ehrenamt ist also durchaus doch eigennützig!“