Äthiopien: Workinesh Barena – vom Patenkind zur Geschäftsfrau
Text: Gunhild Aiyub, Bilder: privat
Workinesh Barena wohnte von 2003 bis 2017 im Gidole-Hostel. Eine Familie aus Bayern finanzierte über Patenschaftsbeträge ihren Aufenthalt dort, schrieb ihr Briefe und schickte Fotos. Sie hat alles bis heute aufgebahrt, und auch ihre Namen hat sie nie vergessen. „Manfred und Hanne waren meine Eltern, ich möchte ihnen danken, dass sie mir geholfen haben“, schrieb sie an die Kindernothilfe, die sich daraufhin auf die Suche nach ihren früheren Paten machte.
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Workinesh Barena machte ihren Schulabschluss und studierte anschließend an der Hawassa Universität in Addis Abeba Ländliche Entwicklung und landwirtschaftliche Beratung. 2021 bestand sie ihr Examen. Heute ist sie verheiratet, hat eine kleine Tochter und ihr eigenes Geschäft – sie vertreibt landestypische Spezialitäten wie selbst gemachtes Injera (äthiopisches Fladenbrot) und Müsli.
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„Wir haben oft an dich gedacht“
Bei ihren Pateneltern, inzwischen 75 und 77 Jahre alt, war die Freude groß, als sie von der Kindernothilfe die Nachricht bekamen, dass Workinesh auf der Suche nach ihnen war. „Wir haben oft an dich gedacht und uns gefragt, was wohl aus dir geworden ist“, schrieben Manfred und Hanne Lämmermann ihr sofort an die mitgeteilte E-Mail-Adresse. „Von der Kindernothilfe haben wir erfahren, dass es dir gut geht und du selbst eine Familie mit Mann und kleinem Kind hast. Das macht uns sehr glücklich, denn du warst unser kleines Mädchen.“ Die beiden erzählen ihr von ihrer Familie und dass sie sich über eine Antwort von Workinesh freuen würden. Die 27-Jährige war überglücklich, wieder Kontakt zu ihren Pateneltern zu haben, die sie so viele Jahre unterstützt hatten.
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Über die Autorin
Gunhild Aiyub ist seit 1986 Redakteurin bei der Kindernothilfe und zuständig für die Kindermedien, den Jahresbericht und das Kindernothilfe-Magazin.